Gestern Abend hatten wir in Schilksee unsere letzte Informationsveranstaltung in diesem Jahr.
Im Namen aller Mitwirkenden möchten wir uns für das rege Interesse, die vielen Hilfsangebote (über 80 Menschen haben sich bisher eingetragen!) und für die Gastfreundschaft der Kirchengemeinde Friedrichsort, Holtenau und der Begegnungsstätte DRK in Schilksee, von Herzen bedanken.
Wir konnten bei der Vielfalt der Probleme, die sich bei dem Thema Flüchtlingsarbeit ergeben, auf den vergangenen Veranstaltungen nicht alles ansprechen und transparent darlegen – dafür reicht ein Abend einfach nicht aus.
2015 werden wir hierfür noch genügend Informationsmöglichkeiten schaffen, um alle noch offenen Fragen, und die, die neu hinzukommen, zu klären.
Bis zu unserem „Ehrenamtlichen Treffen“ am 12.2.2015 um 19 Uhr, im Gemeinschaftshaus Dorf Pries, werden wir einige von ihnen die sich in der Liste eingetragen haben vorab kontaktieren, um in bestimmten Bereichen, ( wie z.B. die Gruppe der Helferinnen und Helfer zum Deutschlernen oder die, die Spenden akquirieren wollen oder die, die ganz eigene besondere Ideen haben ) schon damit anfangen zu können, die Strukturen für das MfG-Projekt aufzubauen.
Dazu wird auch hier auf der Seite informiert.
Gestern Abend in Schilksee kam aus dem Publikum die Frage an die Flüchtlinge, was sie sich wünschen und was sie denken, was am wichtigsten für die Neuankömmlinge wäre.
Eine junge Frau aus Afghanistan sagte dazu, mit Zustimmung aller anwesenden Flüchtlinge, folgendes:
„Das wichtigste ist für mich, für uns, Deutsch zu lernen. Als ich hier ankam, konnte ich nichts machen, nur schlafen und essen. Das macht einen Menschen depressiv und traurig. Durch den Kurs habe ich einen geregelten Tagesablauf, ich komme unter Menschen. Wir alle hier wollen auch den neuangekommenen Geflüchteten helfen, dazu müssen wir Deutsch können und die Neuen müssen auch schnell Deutsch können. Wer helfen will, muss die Sprache sprechen können.“
Wenn ich im September gefragt worden wäre, was in der Prioritätenliste
für Geflüchtete ganz oben stehen müsste, hätte ich spontan geantwortet:
Deutschlernen und genügend Dolmetscher!
Wenn sie mich heute fragen, würde ich antworten: Deutsch lernen und Busfahrkarten! Busfahrkarten sind die Schlüssel zu allem was ein Flüchtling braucht!
Er fährt damit zum Deutschkurs, zum Wohnungsamt, zur Beratungsstelle, etc.
Teilweise wohnen die Flüchtlinge in Gegenden, wo man auch zum Einkaufen eine Busfahrkarte für den Bus, der nur wenige Male am Tag fährt, braucht.
Auch der unverzichtbare Dolmetscher benötigt Busfahrkarten um die Geflüchteten zum Arzt, zum Gericht, etc. zu begleiten. Mobilität bedeutet in diesem Fall Integration.
Der Wert einer Busfahrkarte erschließt sich mir daher seit kurzem völlig neu und sollte die KVG viele, viele, Busfahrkarten spenden, sollte man dem Unternehmen eine Medaille für Integration verleihen.
Daher wieder die Bitte an alle, die jetzt schon helfen wollen und nicht wissen wie: Busfahrkarten, Busfahrkarten und Busfahrkarten. 🙂