Die Vorbereitungen für das Projekt „Refugees as solution“ sind abgeschlossen und die ersten Geflüchteten beginnen mit den Kursen „Menschenrechte“ „Demokratie“ und „Geschlechterverhältnisse“; die Nachfrage ist groß!
Drei Monate dauert ein Kurs und er beschränkt sich dabei nicht auf Frontalunterricht, sondern wird mit Workshops mit Film, Musik, Theater, etc. aufgelockert.
Die ZBBS präsentiert damit einmal mehr ein Projekt, welches an der richtigen Stelle ansetzt und wir freuen uns, dieses Angebot zu unterstützen und dabei zu kooperieren.
Ziel wird es sein, diese Kurse in ganz Kiel für interessierte Geflüchtete anzubieten.
Dafür müssen noch einige Lehrer ausgebildet werden, damit wir wirklich alle Sprachen anbieten können, der Anfang ist jetzt gemacht und hier können sie noch mal nachlesen, wie alles begann:
Liebe Freundinnen und Freunde,
der aktuelle mediale und gesellschaftliche Diskurs bezüglich Asyl und Flucht ist geprägt von einem immer offener zu Tage tretenden Rassismus innerhalb der Dominanzgesellschaft. Damit einher geht die allerorten geäußerte Forderung nach „Integration“, wobei diese oftmals nichts anderes meint als Anpassung. Mit unserem Projekt „IDEA (Information, Diskussion und Empowerment von Asylsuchenden)“ möchten wir versuchen diesem, von Dominanzdenken geprägten, Integrationsdiskurs ein alternatives Modell entgegenzustellen.
Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht ein Projekt zu initiieren, in dem sich Geflüchtete gemeinsam, unter Hilfenahme von einer groben Rahmenstruktur und inhaltlichen Inputs, über Themen wie „Menschenrechte“ „Demokratie“ oder „Geschlechterverhältnisse“ austauschen, informieren und gemeinsam etwas lernen können.
Ziel soll es sein in einer offenen Atmosphäre, die auf eine Reproduktion paternalistischer Hierarchiegefälle verzichtet, sexistische und rassistische Denk- und Handlungsmuster zu problematisieren und Möglichkeiten einer gemeinsamen Zukunft ohne dergleichen Diskriminierungen zu erarbeiten.
Wir, die zum Großteil selbst als Geflüchtete nach Deutschland gekommen sind, sehen Muster solcher Diskriminierung keineswegs nur auf Seiten von Geflüchteten, sondern in besonderem Maße auch in dem kulturalistischen und rassistischen Stigmatisierungen denen Geflüchteten momentan in Deutschland ausgesetzt sind. Da solcherlei Denkmuster jedoch nicht auf Nationalitäten beschränkt sind und die Bildungs- und Diskussionsangebote für Geflüchtete in diesem Bereich nur marginal vorhanden sind, richtet sich unser Angebot vorwiegend an Menschen, die hier als Asylsuchende leben.
Unsere Vorstellungen einer gemeinsamen Zukunft, in der nationale Kategorien aufgebrochen werden, möchten wir mit euch gemeinsam erarbeiten: Ganz egal wo ihr herkommt, welchen Status ihr erhalten habt, welche Sprache ihr sprecht oder welcher Organisation ihr angehört. Wir wollen Inhalte diskutieren, Ideen für Workshops sammeln und das Projekt gemeinsam weiterentwickeln.
Wir freuen uns also auf euch alle, um zusammen unser Konzept für das Projekt IDEA zu schärfen und zu strukturieren.