Unter dem Motto “DAERO – Let’s meet Eritrea” lud die ZBBS e.V.
(Zentrale Bildungs- und Beratungsstelle für MigrantInnen) am Samstag, dem 30. Mai um 19 Uhr, ins Kulturzentrum hansa 48 zur dritten Veranstaltung der Reihe, “Bühne frei für Geflüchtete” ein.
Nach den Länderthemenabenden zu Syrien und Irak war nun Eritrea an der Reihe.
Der Abend wurde von jungen Asylsuchenden aus Eritrea gestaltet, die ihr
Land mit einem Theaterstück, einem Film, landestypischer Musik und sehr
leckeren Speisen vorstellten.
Wie schon bei den anderen Länderabenden fiel einem bei den
Darstellungen immer wieder angenehm auf, mit wie viel Liebe und Achtung das
jeweilige Heimatland präsentiert wird.
Die Sehnsucht der Geflüchteten nach ihrem Herkunftsland, nach der eigenen
Kultur und der Familientradition spürte man gestern Abend bis in die letzte Sitzreihe und
ließ anwesende Deutsche nach ähnlichen Schätzen in seinem eigenen Land suchen.
Frau Idun Hübner von der ZBBS moderierte wie gewohnt mit Herz und
Empathie durch den Abend.
Die Veranstaltung war, wie schon die vorangegangenen beiden Länderabende, sehr gut besucht.
Eritrea ist ein kleines Land, welches mit seiner Vielfalt überrascht.
Es ist der jüngste Staat des afrikanischen Kontinents, blickt aber auf eine lange
Geschichte zurück. Es ist ein Land der drastischen
Kontraste und reich an Traditionen.
9 verschiedene Ethnien leben dort zusammen; man spricht hauptsächlich
Tigrinya und Arabisch, aber viele können auch Englisch.
Das Land ist mit abgelegenen und natürlichen tropischen Stränden,
grünen, fruchtbaren Ebenen und Hügeln und schönen Gebirgsstrecken gesegnet.
Warum sich die Menschen von dort dennoch auf den Weg nach Europa machen,
wurde in einem selbstverfassten Dialog eines Geflüchteten, der auf der
Bühne vorgelesen wurde, klar.
Das Theaterstück gab einen Einblick, welche traditionellen Strukturen in
Dörfern gelebt werden. Auch familiäre Probleme werden mit dem Dorfrat
gelöst.
Für die Politiker hier im Lande:
In einigen Gegenden tagt der “Ortsbeirat/Dorfrat” solange mit allen Betroffenen eines Problems, bis es zu einer einvernehmlichen Lösung kommt. So eine Sitzung, durchgeführt unter einem Baum, kann dann schon mal einige Tage
in Anspruch nehmen, bis alle zufrieden nach Hause gehen.
Übrigens sind Plastiktüten in Eritrea schon seit ewigen Zeiten verboten.
Auf die Durchsetzung so eines Verbotes wartet man hier bei uns schon seit Jahren.
Vielleicht sollte zum Plastiktütenverbot in Deutschland mal ein Baummeeting stattfinden…?