Jens Berger von den Nachdenkseiten hat es auf den Punkt gebracht!
Wenn man sich in dieser Woche einmal die Leitartikel einiger konservativer Blätter und die Statements großkopferter Funktionäre der Parteien, die ein „C“ in ihrem Namen tragen, anhört, könnte man glatt glauben, es herrsche Merkeldämmerung. Vor allem zwischen CDU und CSU scheint ein Wettkampf entbrannt zu sein, wie man das eigene Versagen bei der Flüchtlingspolitik am besten durch eine halsbrecherische Rhetorik kaschieren kann. Man fordert nun eine „radikale Kehrtwende“ bei der Flüchtlingspolitik. Aber was meint man damit eigentlich konkret?
…Vielleicht ist die Kritik aber auch ernst gemeint. Es gibt schließlich gute Gründe, Merkels Flüchtlingspolitik zu kritisieren. So hat die „Flüchtlingskanzlerin“ beispielsweise nichts, aber auch gar nichts, getan, um die Fluchtursachen zu stoppen. Wer weiß … vielleicht meint radikale Kehrtwende ja, dass Angela Merkel sofort die Bundeswehr zurückrufen soll und ihren lieben Freunden aus Washington – natürlich auf Augenhöhe – die Nutzung ihrer auf deutschem Gebiet liegenden Stützpunkte im Rahmen kriegerischer Aktionen zu untersagen? Vielleicht wünschen die Unions-Granden ja, dass Angela Merkel Obama, Putin, Erdogan, Salman ibn Abd al-Aziz und natürlich Baschar al-Assad zu gemeinsamen Friedensgesprächen nach Berlin oder von mir aus nach München einladen soll? Vielleicht geht es aber auch um die zahllosen Wirtschaftsflüchtlinge und die Vertreter der selbsternannten christlichen Parteien fordern von Merkel, dass sie sich endlich dafür einsetzt, faire Bedingungen im Welthandel durchzusetzen und den Staaten der sogenannten Dritten Welt zu gestatten, sich durch protektionistische Maßnahmen vor der übermächtigen Konkurrenz aus den USA, der EU und Ostasien zu wehren? Das wäre eine wirklich radikale Kehrtwende…weiterlesen
Quelle: Nachdenkseiten