Ein Gedanke für die Feiertage….
Glaubt wirklich irgendjemand, dass es z.B. den MitarbeitInnen in der Zuwanderungsabteilung Freude bereitet, so zu arbeiten, wie sie arbeiten müssen?
Als Besucher lassen einen die Räumlichkeiten, die Stunden des Wartens kaum ertragen;
„Wir leben nicht, wir warten…“
Nach zwei Stunden in dieser Behörde, beginnt man sich Gedanken über Agoraphobie und Klaustrophobie zu machen. Die Wand gegenüber ist einfach zu nah vor einem, und links und rechts am Ende stehen Wartende und versperren den Weg nach draussen.
Die Enge in den Fluren der Zuwanderungsabteilung lässt einen hoffen, dass die deutsche Sicherheit hier noch greift. Gefühlt hundertmal am Tag müssen sich Mitarbeiter durch diese Enge drängeln und tragen irgendwelche Dokumente hin und her, vorbei an müden, desillusionierten Gesichtern.Platz machen, Füße einziehen, Füße wieder ausstrecken und bloß nicht auf Toilette müssen. Die liegt zu weit weg, da könnte man seinen Einsatz verpassen. In der Luft liegt eine konstante Spannung, die sich durch einen Funken jederzeit entladen könnte. Und von Stunde zu Stunde werden die Blicke, auf die von Zimmer zu Zimmer laufenden MitarbeiterInnen dunkler, hoffnungsloser und verständnisloser. Es geht nicht voran. Man sucht nach einem Ventil.- Wir müssen nicht jeden Tag hin.-
An so einen Arbeitsplatz hat man wenig Möglichkeiten mit Herz zu arbeiten, daher auch die hohe Fluktuation.
Die MitarbeiterInnen werden für alles verantwortliche gemacht, was in Deutschland nicht funktioniert und sollen noch dazu in der Lage sein, dies vielen traumatisierten Menschen zu erklären.